Bitcoin Selbstverwahrung – Not your keys, not your coins

Bitcoin Selbstverwahrung

In der Welt der Bitcoin und anderen Kryptowährungen entscheiden sich viele für den bequemen Weg, ihre Bitcoins & Co. auf Börsen oder bei Drittanbietern zu deponieren. Doch eine wachsende Gruppe von Enthusiasten wählt bewusst den Pfad der Selbstverwahrung. Sie distanzieren sich von traditionellen (zentralistischen) Anbieter und möchten die volle Kontrolle und Souveränität über ihre digitalen Vermögenswerte.

Not your keys, not your coins

«Not your keys, not your coins» ist mehr als nur ein Spruch – es ist das Herzstück der Bitcoin-Philosophie. Dieses Mantra erinnert uns daran, dass ohne den Besitz der privaten Schlüssel, wir nicht wirklich die Kontrolle über das Bitcoin-Vermögen haben. In einer Welt, in der digitale Sicherheit und Autonomie von zentraler Bedeutung sind, steht dieser Leitsatz für die Bedeutung von Eigentum und Souveränität im digitalen Zeitalter. Was spricht für die Selbstverwahrung und wo verbergen sich Gefahren?

Gründe für Bitcoin Selbstverwahrung

  • Volle Kontrolle: Durch das Selbstverwahren von Bitcoin behältst du die volle Kontrolle über deine privaten Schlüssel (mehr dazu hier: Was ist der Public- und Private Key?) und somit über deine Krypto-Vermögenswerte. Niemand kann ohne deinen privaten Schlüssel auf deine Bitcoins zugreifen.

  • Sicherheit: Während Online-Börsen und Hot-Wallets Ziel von Hacks und Sicherheitsverletzungen werden können, bieten selbstverwahrte «Cold Wallets» (die nicht mit dem Internet verbunden sind) eine zusätzliche Sicherheitsebene gegen solche Angriffe.

  • Datenschutz: Indem du deine Bitcoins selbst verwahrst, verhinderst du, dass Dritte Zugriff auf Informationen über deine Vermögenswerte und Transaktionen haben.

  • Unabhängigkeit von Drittanbietern: Du bist nicht von der Verfügbarkeit, den Entscheidungen oder der Solvenz einer Drittpartei abhängig. Dies schützt vor möglichen Insolvenzen oder technischen Ausfällen von Börsen und Wallet-Diensten. Zudem bietet die Selbstverwahrung universellen Zugang ohne Diskriminierung: Unabhängig von Meinung oder ethnischer Herkunft bleibt der Zugriff stets gewährleistet.

  • Vermeidung von Gebühren: Einige Börsen und Wallet-Dienste erheben Gebühren für die Verwahrung und den Transfer von Kryptowährungen. Durch das Selbstverwahren kannst du solche Gebühren umgehen.

  • Sofortige Transaktionen: Ohne die Notwendigkeit, Bitcoin von einer Börse oder einem gehosteten Wallet zu transferieren, kannst du Transaktionen ohne Verzögerungen durchführen.

  • Eigentum: Es gibt ein bekanntes Prinzip in der Krypto-Welt: «Not your keys, not your coins». Wenn du nicht die privaten Schlüssel besitzt, besitzt du nicht wirklich die Bitcoins. Selbstverwahrung stellt sicher, dass du der echte Eigentümer deiner Bitcoins bist.

  • Flexibilität: Mit einer eigenen Wallet hast du die Freiheit, zu wählen, mit welchen Software- oder Hardwarelösungen du arbeiten möchtest, und kannst diese Entscheidungen an deine spezifischen Bedürfnisse anpassen.

  • Vermeidung von Regulierungsrisiken: In einigen Ländern könnten Regierungen den Zugang zu Kryptowährungen auf Börsen einschränken oder verbieten. Das Selbstverwahren bietet eine Schutzschicht gegen solche regulatorischen Eingriffe.

Risiken der Selbstverwahrung

  • Verlustgefahr: Es besteht das Risiko, den Zugang zu den Bitcoins zu verlieren, wenn man den privaten Schlüssel verliert oder vergisst. Es gibt keine Möglichkeit, einen verlorenen privaten Schlüssel wiederherzustellen. Ebenso können Bitcoins verloren gehen, wenn das Backups nicht ordnungsgemäss durchgeführt wird. Mehr Infos zur sicheren Verwahrung: Wo bewahre ich den Seed Phrase auf?

  • Technische Herausforderungen: Für viele kann die Einrichtung und Verwaltung eines eigenen Hardware-Wallets technisch anspruchsvoll sein.

  • Sicherheitsbedenken: Obwohl Cold Wallets sicherer sind, können sie immer noch physisch gestohlen oder durch Malware, wenn sie einmal online gehen, kompromittiert werden.

  • Mögliche menschliche Fehler: Ein falscher Klick, eine falsche Adresse oder ein anderes Versehen kann dazu führen, dass Bitcoins unwiederbringlich verloren gehen..

  • Rechtliche Unsicherheiten: In einigen Ländern kann die Selbstverwahrung von Kryptowährungen rechtliche Implikationen haben, insbesondere in Bezug auf Steuern oder Erbschaftsfragen.


Episode mit Roland Stalder, Mitgründer von der bekannten Hardware-Wallet BitBox.

Das Bitcoin- & Kryptovermögen liegt auf der Blockchain und wer seine Coins direkt hält – also nicht über eine Exchange oder Bank – der muss seine Zugangsdaten schützen. Darüber spricht Roland Stalder, Bitcoin-Ingenieur und Mitgründer von BitBox. Zudem spannende Gedanken zu Geld generell und Bitcoin.

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