Kein Präsident. Keine Hauptstadt. Kein Chef. Warum Bitcoin zur Schweiz passt.

Bitcoin und die Schweiz

Was haben die Schweiz und Bitcoin gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, aber wer genauer hinsieht, entdeckt erstaunliche Gemeinsamkeiten.

Beide Systeme setzen auf Freiheit, Dezentralität und langfristige Stabilität. Sie funktionieren ohne zentrale Machtinstanz, leben vom Vertrauen der Gemeinschaft und entwickeln sich evolutionär weiter.

Hier sind verblüffende Parallelen zwischen dem Land der Berge und dem digitalen Geldsystem.

👥Die Schweiz hat keinen Präsidenten. Bitcoin hat keinen CEO

In der Schweiz hat das Volk das letzte Wort und kein Einzelner führt das Land. Der Bundesrat entscheidet gemeinsam, als Kollegialgremium (Konkordanzdemokratie). Das verhindert Machtkonzentration und schafft Vertrauen in den Prozess.

Bitcoin folgt derselben Logik. Es gibt keinen CEO, keine Zentrale, keine Kontrolle durch eine Instanz. Veränderungen am Protokoll brauchen Konsens. Niemand kann im Alleingang entscheiden.

Satoshi Nakamoto hat zwar das System gestartet, hat sich aber zurückgezogen, seither führt niemand allein. Entscheidungen werden dezentral getroffen, und die Blockchain wird von Tausenden unabhängigen Knoten betrieben.

🏢Keine Hauptstadt, kein Hauptsitz

Die Schweiz hat keine offizielle Hauptstadt. Bern ist Bundesstadt, nicht Machtzentrum (Weshalb die Schweiz keine Hauptstadt hat und andere Fragen zur Schweiz).

Bitcoin hat ebenfalls keinen Hauptsitz. Kein Serverzentrum, kein Kontrollraum. Das Netzwerk lebt durch seine Teilnehmer weltweit. Und es funktioniert.

📜Verfassung und Protokoll, beide brauchen das Volk

Verfassungsänderungen in der Schweiz benötigen das doppelte Mehr. Nicht Politiker allein, sondern Bürger und Kantone müssen zustimmen. Das ist direkte Demokratie in Reinform.

Bei Bitcoin ist es ähnlich. Änderungen am Protokoll brauchen breite Unterstützung. Ohne Zustimmung der Community passiert nichts.

🔗Föderalismus analog zur Dezentralität

Die Schweizer Kantone sind weitgehend eigenständig. Jeder regelt vieles selbst: Steuern, Bildung, sogar Abstimmungsformen. Dieses Modell hat sich bewährt.

Bitcoin überträgt diesen Gedanken ins Digitale. Auch bei Bitcoin prüft jede Node eigenständig, ob Transaktionen den Regeln entsprechen und behandelt alle Transaktionen gleich, ohne Ansehen von Herkunft oder Partei. Keine zentrale Autorität diktiert, was gilt.

⚖️Neutralität als Stärke

Die Schweiz ist international bekannt für ihre Neutralität. Kein NATO-Mitglied, keine Einmischung in geopolitische Allianzen. Und trotzdem ein geschätzter Vermittler. Die Neutralität geht zurück auf den Wiener Kongress von 1815, als die Schweiz völkerrechtlich als neutral anerkannt wurde.

Neugierig, wie diese Neutralität entstanden ist? Hier findest du eine spannende Broschüre vom Aussendepartement (EDA).

Bitcoin ist ebenfalls neutral. Es gehört niemandem, steht allen offen, mischt sich nicht in Politik ein. Jeder Mensch kann es nutzen, egal ob in Zürich, Lagos, Buenos Aires oder Bangkok. Bitcoin diskriminiert nicht. Es urteilt nicht. Es funktioniert.

💡Initiative trifft Improvement Proposal

In der Schweiz kann jede und jeder eine Volksinitiative starten, um politische Veränderung anzustossen, ein direktdemokratisches Instrument, das weltweit einzigartig ist. Hier findest du eine Übersicht aller erfolgreichen und gescheiterten Initiativen.

Fun Fact: Sogar Bitcoin hat es auf die politische Bühne geschafft. In der Schweiz läuft gerade eine Volksinitiative, um Bitcoin in die Bundesverfassung zu schreiben. Sie verlangt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) verpflichtet wird, einen Teil ihrer Währungsreserven in Bitcoin zu halten, ähnlich wie bereits Gold. Mehr dazu in diesem Blog.

Bei Bitcoin ist das ähnlich: Jeder kann ein sogenanntes BIP (Bitcoin Improvement Proposal) einreichen, um das Protokoll weiterzuentwickeln. In beiden Fällen braucht es Überzeugungskraft, klare Ideen und den Konsens der Gemeinschaft. So entstehen Weiterentwicklungen von unten, demokratisch und dezentral.

💶 Berechenbar: Stark durch Stabilität und Vertrauen

Der Schweizer Franken gilt seit Jahrzehnten als eine der härtesten Währungen der Welt. Politische Stabilität, eine starke Wirtschaft und konservative Geldpolitik machen ihn zum sicheren Hafen in Krisenzeiten.

Wie Bitcoin verkörpert er Vertrauen, nur auf unterschiedliche Weise. Während der Franken institutionell abgesichert ist, basiert Bitcoin auf einem regelbasierten, dezentralen System ohne zentrale Instanz. Es gilt: «Der Code is the law». Zwei verschiedene Wege, Stabilität und Berechenbarkeit zu schaffen.

🔑 Freiheit & finanzielle Souveränität

Freiheit ist in der Schweiz tief verwurzelt. Schon der Bundesbrief von 1291 (hier nachzulesen) legte den Grundstein für eine Gemeinschaft, die ihre Unabhängigkeit selbst verteidigte. Aus autonomen Talschaften wurde eine Eidgenossenschaft, die bis heute auf Föderalismus und Eigenverantwortung setzt.

Gemeinden und Kantone entscheiden selbst, Bürger gestalten über Volksabstimmungen aktiv mit. Dieses Freiheitsverständnis basiert darauf, dass Menschen selbst Verantwortung übernehmen, ein Prinzip, das sich auch in der Schweizer Milizarmee widerspiegelt: Jeder Soldat bewahrt sein Sturmgewehr zu Hause auf. Vertrauen in den Einzelnen statt zentrale Kontrolle.

Genau diese Haltung spiegelt sich in Bitcoin wider. Wer seine privaten Schlüssel selbst verwahrt, ist vollständig unabhängig und souverän über sein Vermögen: „Not your keys, not your coins.“ Bitcoin erlaubt, Werte ohne Mittelsmänner zu besitzen, ganz wie die Schweiz ihren Bürgern Eigenständigkeit zutraut. Beide Systeme setzen auf die gleiche Grundlage: Freiheit funktioniert nur mit Eigenverantwortung.

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