Bitcoin «hodln» oder 1000-Franken-Noten horten?

Die Schweizer 1000er-Note ist mit Abstand die wertvollste Banknote der Welt. Die Nachfrage nach dieser Banknote scheint ungebrochen, denn Herr und Frau Schweizer lieben die Tausendernote. Dabei wird diese Banknote nicht zwingend als Zahlungs-, sondern vielmehr als Wertaufbewahrungsmittel verwendet.

Dies zeigt unter anderem auch die jüngste repräsentative Umfrage «So investieren Schweizerinnen und Schweizer ihr Geld» von Moneyland: 71 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bewahren mindestens einen Teil ihres Vermögens in Bargeld auf.

Die Beliebtheit der 1000er-Note zeigt sich am Notenumlauf. Insgesamt sind in der Schweiz Noten in der Höhe von rund 92 Milliarden Franken im Umlauf, die Mehrheit davon, nämlich 56 Prozent, bestimmen die violetten Geldscheine. Dieser hohe Anteil der 1000er-Note deutet klar darauf hin, dass diese Banknoten primär als Wertaufbewahrungsmittel genutzt werden.

Schweizer Notenumlauf

Quelle: SNB

Per Ende Mai 2022 waren über 51 Millionen 1000er-Noten im Umlauf, das entspricht einem Wert von 51 Milliarden Franken. Das sind 18 Milliarden mehr als noch vor zehn Jahren! Noch heftiger ist die Entwicklung in den letzten 15 Jahren: seit Ausbruch der Finanzkrise Ende 2007 hat sich nämlich die Anzahl der 1000-er Note sogar verdoppelt. Bargeld als Wertaufbewahrungsmittel hat wieder an Bedeutung gewonnen. 

Rekordumlauf 1000er-Noten

Die erhöhte Nachfrage nach Banknoten lässt sich unter anderem auf das anhaltend tiefe Zinsniveau zurückzuführen. Zudem haben die verschiedenen Krisen der letzten Jahre (Finanzmarktkrise, Staatsschuldenkrise, Flüchtlingskrise etc.) zu einer erhöhten Attraktivität der Bargeldhaltung beigetragen. 

Entwicklung Schweizer Banknoten (in Mrd. CHF)

Die Daten der SNB zeigen aber noch weitere interessante Einblicke in das Verhalten von Herr und Frau Schweizer. Es scheint, dass die die Tausendernote zur Steuervermeidung verwendet wird, denn regelmässig nimmt die Nachfrage nach 1000er-Noten im Dezember jeweils stark zu, um im Januar wieder deutlich zu sinken. 

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die 1000-er Note primär als Wertaufbewahrungsmittel genutzt wird, denn in den letzten zehn Jahren trugen die Fortschritte in der Zahlungstechnologie zur wachsenden Verbreitung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs bei. 

Bitcoin als Alternative

Inzwischen nutzen aber auch immer mehr Menschen Bitcoin zur Wertbewahrung. Einer der Hauptgründe liegt in den im Bitcoin-Whitepaper festgehaltenen Spielregeln, dass ein festes maximales Kontingent an Bitcoin - 21 Millionen - nicht überschritten wird (Lese-Tipp: Wie funktioniert Bitcoin?). Das ist eines der entscheidenden Unterschiede zu klassischen Währungen, bei denen eine Zentralbank über die Menge der ausgegebenen Währungseinheiten entscheidet. 

Über die letzten Jahre wurde mit einer ultra-expansiven Geldpolitik und mit massiven Wertpapierkaufprogrammen die Geldmenge exponentiell ausgeweitet. Eine der Folgen ist die steigende Inflation und ein angeschlagenes Vertrauen in die Werthaltigkeit einer Währung, wie Euro, Pfund, US-Dollar. Derzeit erlebt beispielsweise Europa eine historische Geldentwertung. Die zentrale Frage lautet nun: Wird die Kaufkraft in den kommenden Jahren weiter abnehmen? 

Bitcoin hat im Vergleich zum Bargeld weitere Vorteile. So können per Knopfdruck allfällige Bitcoins in Fiatgeld umgewandelt werden oder Bitcoin kann innert Sekunden von A nach B transferiert werden, unabhängig von Landesgrenzen und von Tageszeiten. Dazu kommen geringere Gebühren als bei einer klassischen Banküberweisung.

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