Bitcoin Kursprognosen und mögliche Kurstreiber für 2024

Bitcoin Prognosen 2024

Wie jedes Jahr, wenn sich das Ende nähert, kommen alle Experten – und solche, die es gerne wären – mit ihren Prognosen für das kommende Jahr um die Ecke. 2024 macht da keine Ausnahme. Wir alle wissen, dass solche Vorhersagen oft so unsicher sind wie der berühmte Sechser im Lotto. Trotzdem ist es immer wieder spannend zu hören, was sie zu sagen haben.

Aber noch wichtiger als die spekulativen Prognosen ist es, die Fakten zu verstehen: die Treiber des Marktes, die technologischen Entwicklungen und die globalen wirtschaftlichen Trends sind es, die wirklich zählen. Indem wir uns mit diesen Aspekten auseinandersetzen, können wir uns eine fundierte Meinung bilden und vielleicht sogar einen Schritt voraus sein. Übrigens bieten wir diverse Wissensformate an, sowohl für Einsteiger wie auch Fortgeschrittene.

Doch zuerst Bitcoin Prognosen, die wir gefunden haben:

  • Geoff Kendrick, Head Crypto Research bei Standard Chartered, sieht den Bitcoin-Preis im Jahr 2024 auf bis zu 100’000 Dollar ansteigen, mit einem möglichen Höchststand von 120’000 Dollar bis Ende des Jahres. Hier nachzulesen.
  • Tim Draper, ein bekannter Risikokapitalgeber, bleibt bei seiner Prognose von 250’000 Dollar, obwohl sich sein ursprünglicher Zeitrahmen für dieses Ziel nun auf 2025 verschoben hat.
  • Mike Novogratz, Gründer von Galaxy Digital, erwartet, dass Bitcoin bis 2024 die Marke von 500’000 Dollar erreichen wird.
  • Adam Back, CEO des Blockchain-Unternehmens Blockstream, erklärte im August, dass Bitcoin vor der Halbierung im Jahr 2024 bis auf 100’000 Dollar steigen könnte.
  • Pantera Capital, ein führender Name im Krypto-Asset-Management, prognostizierte, dass Bitcoin während seines nächsten vierjährigen Halbierungszyklus auf rund 148’000 Dollar steigen könnte.
  • Nicht für 2024, doch für 2030, sieht Cathie Wood von ARK Investment Management Bitcoin sogar bei 1 Million Dollar.

Wie bereits erwähnt, auch Affen können Kursprognosen fällen, indem sie mit Pfeilen auf Dartscheiben schiessen. So passiert im Aktienbereich.

Viel wichtiger ist es, sich mit den wichtigsten Themen auseinanderzusetzen. Wir haben fünf Schlüsselelemente identifiziert, die für den Bitcoin im 2024 relevant sein können.

Einflussfaktor Bitcoin ETF

Seit Blackrock im Juni die Bombe mit der Ankündigung eines Bitcoin Spot ETF platzen liess, sind alle Augen gespannt auf die US-Börsenaufsicht gerichtet. Die brennende Frage, die viele umtreibt: Wird die Behörde grünes Licht für Blackrocks Antrag geben – und was ist mit den 12 weiteren Anträgen, die seitdem eingetrudelt sind? Diese Entscheidungen könnten das Spiel für Bitcoin und die gesamte Krypto-Welt neu definieren.

Derzeit gehen viele Experten davon aus, dass die Zulassung der ETFs erfolgen wird. Einige Anbieter haben ihre Anträge angepasst und neu eingereicht. Diese Anpassungen zeugen davon, dass die Börsenaufsicht und die ETF-Anbieter in ständigem Austausch sind.

In diesem Artikel erklären wir, was überhaupt ein ETF ist, die Vor- & Nachteile von einem Bitcoin Spot ETF und wann dieser kommen könnte: Bitcoin ETF – das musst du wissen.

Einflussfaktor: Bitcoin Halving

Das Bitcoin Halving, ein wesentliches Ereignis, tritt alle vier Jahre auf und halbiert die Belohnung für das Mining von Bitcoin. Das genaue Datum des Bitcoin Halvings lässt sich nicht exakt vorhersagen, da die Blockerzeugungszeit im Bitcoin-Netzwerk variabel ist und von verschiedenen Faktoren abhängt.

Was jedoch klar ist, dass das Halving jeweils nach 210’000 Blöcken stattfindet, was alle vier Jahre sind. Derzeit wird das Halving auf den 17. April 2024 geschätzt. Ab dann wird die Miner-Belohnung von 6,25 auf 3,125 Bitcoin reduziert. Damit wird das Angebot an neuen Bitcoin verkleinert. Wenn die Nachfrage bleibt oder sogar steigt, kann dies zu weiteren Kurssteigerungen führen. 

Erfahre in diesem Blogartikel alle Hintergründe zum Halving: Das Bitcoin-Halving 2024

Einflussfaktor: Bitcoin Adaption

Auch ohne den Startschuss für einen Bitcoin ETF ist das Interesse an Bitcoin im Steigen begriffen. Ein Blick auf die Zahlen verrät: Die Anzahl der Bitcoin Wallet-Adressen mit Guthaben hat erstmals die 50-Millionen-Marke geknackt. Zurückblickend auf November 2017, als diese Zahl gerade mal die Hälfte betrug, erleben wir eine beeindruckende Verdoppelung innerhalb von sechs Jahren.

Doch Vorsicht: Diese Zahlen malen nur einen Teil des Bildes. Denn eine Person oder Institution kann mehrere Bitcoin-Adressen besitzen. Wirklich spannend wird es bei den Adressen mit kleineren Beträgen, die weniger als 0,01 Bitcoin halten – also rund 450 US-Dollar. Hier sehen wir ein explosives Wachstum, ein Zeichen dafür, dass Bitcoin immer mehr in den Alltag der Menschen einzieht. Trotz dieser positiven Signale steckt Bitcoin in der Adoptionskurve noch in den Kinderschuhen, in der Phase der «frühen Adoptoren». Es bleibt also noch viel Raum für Wachstum.

Ein Schlüssel zum Erfolg im Massenmarkt sind die etablierten Banken. Hier zeigt sich die Schweiz als Vorreiter in Europa. Einige wenige Banken haben Krypto-Dienstleistungen integriert, und neuerdings treten auch die ersten Kantonalbanken, wie jene in Zug und St. Gallen, mit eigenen Krypto-Angeboten auf den Plan. Experten prognostizieren, dass bis 2024 bis zu zehn weitere Institute nachziehen werden. Ein besonders wichtiger Spieler könnte hierbei die Postfinance sein, mit einem Kundenstamm von über zwei Millionen.

Einflussfaktor: Fragiles Finanzsystem

Geldsysteme durchlaufen historisch gesehen immer wieder Phasen der Inflation. Dies bedeutet, dass Geld im Laufe der Zeit an Kaufkraft verliert. Für den Bürger heisst das konkret: Was man gestern für einen Franken kaufen konnte, kostet heute vielleicht 1,20 Franken. Das bedeutet, dass das Geld in der Tasche weniger wert ist und man für die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen mehr bezahlen muss. Vor dieser Herausforderungen steht die ganze Welt. Blicken wir auf die USA als Lokomotive der Wirtschaft um zu verdeutlichen, wie fragil unser Finanzsystem ist. 

Die Welt lebt auf Pump: Sowohl in den USA als auch in Europa bleiben die Schulden auf einem hohen Niveau. In den USA hat die Staatsverschuldung kürzlich die unglaubliche Marke von 33 Billionen Dollar erreicht. Das sind 33’000’000’000’000 Dollar – eine fast unvorstellbare Zahl, die auf eine Verschuldung von fast 99’000 Dollar pro US-Bürger hinausläuft.

Zinsen und Schulden: In den letzten zwei Jahren hat die US-Zentralbank die Leitzinsen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren angehoben. Ein weiterer Rekord wurde im dritten Quartal 2023 erreicht, als die USA 981 Milliarden Dollar an Zinsen für ihre Schulden zahlen mussten – und das in nur drei Monaten. Diese hohen Zinsen belasten auch die Privaten. Ihre Kredite, sei es für Eigenheim (Hypothek) oder Konsum (Kreditkarten) sind auch gestiegen.

Die Last der Steuerzahler: Diese enormen Zinszahlungen der USA werden letztendlich von den Steuerzahlern getragen. In den nächsten zehn Jahren könnte der Anteil der Steuereinnahmen, der für Zinszahlungen verwendet wird, von unter 10 Prozent auf bis zu 20 Prozent steigen. Das bedeutet weniger Geld für öffentliche Investitionen.

Globale Perspektive: Diese Situation ist nicht nur auf die USA beschränkt. Viele Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Die grossen Fragen sind: Werden die Zinsen auf diesem Niveau bleiben, steigen oder sogar fallen? Können die Zentralbanken die Inflation weiterhin drücken?

Bitcoin in diesem Szenario: Bitcoin wird oft als langfristiger Wertspeicher betrachtet. Bitcoin, mit seiner begrenzten Menge, könnte in solchen Zeiten als stabile Anlage dienen. Ähnlich wie einst Gold, erfüllt Bitcoin heute das Bedürfnis nach einem stabilen, von staatlicher Willkür unabhängigen Geldsystem.

Einfussfaktor: US-Wahlen

Die US-Präsidentschaftswahlen und Bitcoin, zwei scheinbar unterschiedliche Welten, finden immer mehr gemeinsamen Boden in der politischen Arena. In den USA steigt die Zahl der Politiker, die Bitcoin unterstützen und es zum Thema im politischen Diskurs machen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Robert F. Kennedy Jr., ein demokratischer Präsidentschaftskandidat, der Bitcoin-Zahlungen für seine Kampagne akzeptiert. Auch der Republikaner Vivek Ramaswamy zeigt Interesse an ähnlichen Initiativen. Besonders auffällig sind die Bemühungen des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, und des Bürgermeisters von Miami, Francis Suarez, die beide als starke Verfechter von Bitcoin bekannt sind.

Diese politische Verschiebung könnte tiefgreifende Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben. Während die Biden-Administration Pläne zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) verfolgt und eine Besteuerung von Mining-Unternehmen anstrebt, setzen sich andere Politiker für den Schutz der Privatsphäre und die Förderung von Bitcoin ein. In Staaten wie Florida, Montana und Texas wurden bereits Gesetze verabschiedet, die das Mining von Kryptowährungen unterstützen und die Einführung von CBDCs blockieren.

Die Frage, ob ein Bitcoin-Befürworter die nächsten Wahlen gewinnen wird, bleibt offen. Doch das zunehmende politische Interesse an Bitcoin signalisiert deutlich, dass Kryptowährungen eine immer wichtigere Rolle in der politischen und wirtschaftlichen Zukunft spielen könnten.

Fazit & Ausblick 2024

Es gibt also einige potentielle Kurstreiber für das Jahr 2024. Doch auch Gefahren lauern, wie Verbote, überbordende Regulierungen oder weitere Pleitefälle von Krypto-Plattformen. Bitcoin wird auch im 2024 keine Einbahnstrasse nach oben sein, mit Rückschlägen, die durchaus auch heftig sein können, ist zu rechnen.

Unser Tipp für 2024: Auch wenn die verheissungsvollen Kursprognosen und die verschiedenen Treiber auf steigenden Bitcoinpreis deuten, gibt es ein Grundgesetz: Investiere nur in das was du verstehst und nur soviel, wie du verkraften kannst, sollte es in die falsche Richtung gehen.

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