Was haben Larry Fink, Michael Saylor und Ueli Maurer plötzlich entdeckt? Bitcoin!

Michael Sayler Larry Fink Ueli Maurer

Bitcoin und Kryptowährungen polarisieren wie kaum ein anderes Thema in der Finanzwelt. Während einige von Anfang an an Bitcoin glaubten, gab es viele prominente Skeptiker, die Bitcoin und Co. als blosse Spekulationsobjekte abtaten.

Doch in den letzten Jahren haben einige dieser Kritiker eine überraschende Kehrtwende vollzogen. Hier sind einige der bekanntesten Fälle von Persönlichkeiten aus der ganzen Welt und der Schweiz, die ihre Meinung über Bitcoin und Kryptowährungen grundlegend geändert haben.

Larry Fink

Larry Fink ist der CEO von BlackRock, dem weltweit grössten Vermögensverwalter. Fink ist eine einflussreiche Persönlichkeit in der Finanzwelt und spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Investitionen im Wert von Billionen von Dollar.

Warum war Larry Fink ursprünglich ein Bitcoin Skeptiker?

Fink äusserte sich 2017 kritisch zu Bitcoin, indem er es als «Index für Geldwäsche» bezeichnete. Er sah Bitcoin damals als ein Werkzeug für illegale Aktivitäten und war skeptisch gegenüber seinem langfristigen Wert.

Konkret sagte er in einem Bloomberg-Interview (Oktober 2017): «Bitcoin just shows you how much demand for money laundering there is in the world.» (Bitcoin zeigt nur, wie gross die Nachfrage nach Geldwäsche auf der Welt ist.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

Fink hat seine Meinung geändert und vergleicht Bitcoin inzwischen mit digitalem Gold. Im November 2023 sagte er auf dem Bloomberg New Economy Forum in Singapur, dass Bitcoin durch die globalen Unsicherheiten, insbesondere in Bezug auf Währungsstabilität und Inflationsängste, an Bedeutung gewonnen hat.

Seine Aussage: «Bitcoin is kind of an international asset. It’s more like digital gold today, providing a hedge against currency debasement and serving as a critical store of value, especially in times of uncertainty.» (Bitcoin ist in gewisser Weise das digitale Gold von heute. Es bietet eine Absicherung gegen Währungsentwertung und ist besonders in unsicheren Zeiten ein wichtiger Wertspeicher.)

Heute schmunzelt er über seine anfängliche Skepsis – nachzusehen auf diesem Video.

Michael Saylor

Michael Saylor ist der Gründer von MicroStrategy, einem grossen US-amerikanischen Softwareunternehmen. Er wurde bekannt für seine aggressive Strategie, Bitcoin als primäres Treasury-Asset seines Unternehmens zu nutzen.

Warum war Michael Saylor ursprünglich ein Bitcoin Skeptiker?

Saylor sah 2013 keinen langfristigen Wert in Bitcoin und betrachtete es nicht als glaubwürdiges Investitionsvehikel.

Er schrieb damals auf Twitter: «I’ve never really viewed Bitcoin as a credible investment vehicle.» (Ich habe Bitcoin nie wirklich als glaubwürdiges Investitionsvehikel betrachtet.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

Saylor änderte seine Meinung radikal und wurde zu einem der lautstärksten Bitcoin-Befürworter. Er sieht Bitcoin als das beste Mittel, um den Wert von Unternehmensreserven in einer inflationsgetriebenen Welt zu erhalten.

«Bitcoin is the best treasury reserve asset for large corporations seeking to preserve shareholder value.» (Bitcoin ist das beste Schatzreserve-Asset für grosse Unternehmen, die den Aktionärswert erhalten möchten.)

Übrigens sagte Saylor auch das: «I’m really ashamed to say — I didn’t know I tweeted it until the day that I tweeted that I bought $250 million worth of Bitcoin.» (Ich schäme mich wirklich zu sagen — ich wusste nicht, dass ich das getwittert hatte, bis zu dem Tag, an dem ich twitterte, dass ich 250 Millionen Dollar in Bitcoin gekauft habe.)

Kevin O’Leary

Kevin O’Leary ist ein kanadischer Unternehmer und TV-Persönlichkeit, bekannt aus der Show «Shark Tank». Er ist als Investor in verschiedenen Branchen tätig und bekannt für seine direkten und oft kontroversen Meinungen.

Warum war Kevin O’Leary ursprünglich ein Skeptiker?

O’Leary nannte Bitcoin 2019 «Müll» und sagte, er wolle nichts mit der Kryptowährung zu tun haben. Er sah es als spekulativ und riskant an, ohne langfristigen Wert.

Sein Originalzitat in einem CNBC-Interview: «I call it garbage because it is. The bottom line is I don’t want to have to go in and out of this stuff, I don’t want to deal with it.» (Ich nenne es Müll, weil es Müll ist. Letztendlich will ich mich nicht mit diesem Zeug befassen, ich will nichts damit zu tun haben.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

O’Leary änderte seine Meinung und investierte schliesslich selbst in Bitcoin. Er betrachtet es nun als wichtigen Teil eines diversifizierten Portfolios und sieht Bitcoin als eine nachhaltige Investition.

«I am investing in Bitcoin. I am part of that [investment in crypto]. Bitcoin is here to stay.» (Ich investiere in Bitcoin. Ich bin Teil davon [der Investition in Krypto]. Bitcoin ist gekommen, um zu bleiben.) Quelle: CNBC-Interview, Februar 2021

Ray Dalio

Ray Dalio ist der Gründer von Bridgewater Associates, einem der weltweit grössten Hedgefonds. Er ist bekannt für seine Ansichten über Wirtschaft und Märkte und hat mehrere Bestseller geschrieben.

Warum war Ray Dalio ursprünglich ein Skeptiker?

Dalio war 2020 skeptisch gegenüber Bitcoin und äusserte auf LinkedIn Bedenken wegen der Volatilität, die es als Währung ungeeignet machte.

«I might be missing something about Bitcoin so I’d love to be corrected. My problem with Bitcoin being an effective currency is that the volatility is too great for it to be a proper medium of exchange.» (Vielleicht übersehe ich etwas bei Bitcoin, also lasse ich mich gerne korrigieren. Mein Problem mit Bitcoin als effektive Währung ist, dass die Volatilität zu gross ist, um ein richtiges Tauschmittel zu sein.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

Dalio änderte seine Meinung und erkannte Bitcoin als «höllische Erfindung» an. Er sieht in Bitcoin nun einen Wertspeicher und eine Alternative zu Gold, die im digitalen Zeitalter relevant ist.

Anlässlich der Konferenz «Consensus» sagte er 2021: «I believe Bitcoin is one hell of an invention. To have invented a new type of money via a system that is programmed into a computer and that has worked for around 10 years and is rapidly gaining popularity as both a type of money and a storehold of wealth is an amazing accomplishment.» (Ich glaube, Bitcoin ist eine höllische Erfindung. Eine neue Art von Geld zu erfinden, das über ein System läuft, das in einen Computer programmiert ist und das seit etwa 10 Jahren funktioniert und schnell an Popularität sowohl als Geldform als auch als Wertaufbewahrungsmittel gewinnt, ist eine erstaunliche Leistung.)

Jim Cramer

Jim Cramer ist ein US-amerikanischer TV-Moderator und Finanzanalyst, bekannt aus der CNBC-Show «Mad Money». Er ist eine einflussreiche Stimme in der Welt der Aktien und Investitionen.

Warum war Jim Cramer ursprünglich ein Skeptiker?

Cramer glaubte 2017 nicht an den Wert von Bitcoin und stellte den Dollar als stabilere Option dar. Er hielt Bitcoin für zu volatil und unsicher.

«I believe in the value of the dollar. I don’t believe in the value of Bitcoin.» (Ich glaube an den Wert des Dollars. Ich glaube nicht an den Wert von Bitcoin.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

Cramer hat seine Haltung geändert und sieht Bitcoin nun als sinnvolle Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio. Er hat selbst in Bitcoin investiert und empfiehlt es als Teil der Absicherung.

Bei CNBC’s bekannter Sendung «Squawk on the Street» sagte er im Dezember 2020: «I’ve always said you should have gold, but if you really want to be diversified, you should have some Bitcoin. I own Bitcoin.» (Ich habe immer gesagt, dass man Gold haben sollte, aber wenn man wirklich diversifiziert sein will, sollte man auch etwas Bitcoin besitzen. Ich besitze Bitcoin.)

Mark Cuban

Mark Cuban ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Besitzer des Basketball-Teams Dallas Mavericks. Er ist bekannt für seine Auftritte in der TV-Show «Shark Tank» und seine weitreichenden Investitionen in Technologie und Medien.

Warum war Mark Cuban ursprünglich ein Skeptiker?

Cuban äusserte sich 2019 skeptisch zu Bitcoin und sagte, er würde lieber Bananen besitzen, da er den praktischen Nutzen von Bitcoin anzweifelte.

«I’d rather have bananas than Bitcoin. At least I can eat the bananas.» (Ich würde lieber Bananen haben als Bitcoin. Die Bananen kann ich wenigstens essen.)

Warum ist er heute ein Befürworter?

Cuban änderte seine Meinung und sieht Bitcoin jetzt als Wertspeicher. Er investiert in Bitcoin und andere Kryptowährungen wie Ethereum und fördert deren Nutzung in seinen Geschäften.

Auf Twitter schrieb er 2021: «I see Bitcoin as a store of value rather than a currency. I also believe Ethereum has more potential as a platform due to its smart contract functionality.» (Ich sehe Bitcoin eher als Wertspeicher denn als Währung. Ich glaube auch, dass Ethereum aufgrund seiner Smart-Contract-Funktionalität mehr Potenzial als Plattform hat.)

Ueli Maurer

Ueli Maurer ist ein Schweizer Politiker, der als Bundespräsident und Finanzminister der Schweiz tätig war. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Schweizer Finanzpolitik.

Warum war Ueli Maurer ursprünglich ein Skeptiker?

Maurer bezeichnete Bitcoin 2018 als spekulative Anlage und nicht als ernstzunehmendes Zahlungsmittel. Er war skeptisch gegenüber der Nutzung von Bitcoin in der Finanzwelt.

«Bitcoin ist keine Währung, sondern eine spekulative Anlage. Es ist nichts, was man ernsthaft als Zahlungsmittel betrachten kann.»

Warum ist er heute ein Befürworter?

Maurer erkannte die Bedeutung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie für die Schweiz. Er sprach zwar nicht konkret über Bitcoin, betonte jedoch die allgemeine Notwendigkeit, dass die Schweiz offen für Innovationen im Krypto- und Fintech-Bereich sein sollte.

«Die Schweiz hat das Potenzial, eine führende Rolle im Krypto- und Fintech-Bereich zu spielen. Wir müssen eine Umgebung schaffen, in der Innovationen in diesem Bereich gedeihen können.»

Hans-Werner Sinn

Hans-Werner Sinn ist ein renommierter deutscher Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Präsident des ifo Instituts. Er ist bekannt für seine Analysen und Kommentare zu wirtschaftspolitischen Themen.

Warum war Hans-Walter Sinn ursprünglich ein Skeptiker?

Sinn bezeichnete Bitcoin 2013 als «hochriskantes Spekulationsobjekt», das keine echte Funktion als Währung erfülle. Er sah es als eine Blase ohne langfristige Stabilität.

«Bitcoin ist nichts anderes als ein hochriskantes Spekulationsobjekt, das keine wirkliche Funktion als Währung erfüllen kann.»

Warum ist er heute ein Befürworter?

Sinn hat seine Meinung in den letzten Jahren geändert und sieht in Bitcoin nun einen potenziellen Wertspeicher, insbesondere in Zeiten von Inflationsängsten. Er betont jedoch weiterhin die Risiken.

Er sagte in einem Interview in der FAZ im Januar 2021: «Bitcoin hat sich als Wertspeicher etabliert, insbesondere in Zeiten von Inflationsängsten. Dennoch bleibt es riskant und sollte mit Vorsicht behandelt werden.»

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